aller anfang ist mutig.
- lumin
- 15. Dez. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Dez. 2024
zu beginn eine kleine auswahl an überschriften, die ich beim schreiben dieses ersten blogeintrags (the very one you are reading right now) im sinn hatte:
warum ist das hier so unfassbar schwierig?
ist das schnelle herzklopfen hierbei wirklich notwendig?
'was riecht hier so?' warum stressschweiß anders riecht als sportschweiß.
der scheinbar wichtigste blogpost der welt - oder warum mach ich es so kompliziert?
sag mal wein ich, oder ist das der regen? ♪
in meinem kopf war das viel leichter.
viel zu sagen, wenig zu schreiben - schreibblockade mit adhs.
und am ende hat der mut gesiegt.
sowohl über meine zweifel und unsicherheiten als auch über alle anderen überschriften.
was hat das verfassen eines blog-posts mit mut zu tun? gut, dass du fragst.
auf den ersten blick vielleicht erstmal ziemlich wenig, da gebe ich dir zunächst recht. bei genauerem hinsehen aber überraschend viel.
ich nehm dich mit - auf meinen gedanklichen pfad zum mut.
mut. mutig. mutig oder mutich? (mut-ich? awww, stop it!)
dieser pfad beginnt mit ganz vielen fragen in meinem kopf. die ersten, die mein gehirn an die oberfläche befördert, sind folgende:
in welchen situationen braucht mensch mut? was gilt allgemein als mutig?
und bezeichnen wir dann den menschen oder die handlung als mutig?
das erste, das mir dabei sofort in den sinn kommt, ist überwindung.
momente, in denen ich jemanden mutig finde, sind oft damit verbunden, dass ein mensch etwas tut, das viel überwindung kostet. und das bedeutet: etwas schaffen oder bewältigen, das zuvor mit viel unsicherheit oder angst einherging.
hm... vor allem angst glaube ich. mut bedeutet also: etwas trotz angst tun?
aber wovor habe ich intrusive thought, der sofort gedacht werden möchte:
welche anderen worte gibt es denn noch für mut oder mutig? darüber sollte ich nachdenken, das bringt mich bestimmt auf die richtige spur.
da fällt mir spontan ein: tapfer, beherzt, wacker, couragiert, stark. spannend, da steckt zweimal herz drin. be-herz-t und cour-age kann ich spontan mit dem französischen coeur (herz) und dem italienischen cuore (herz) in verbindung bringen, vielleicht auch mit dem englischen core (kern).
ok, das ist spannend. dazu gleich mehr, erst die anderen kurz fertigdenken.
tapfer.
da denke ich vor allem an kinder. naja, eher daran, wie erwachsene über kinder sprechen, meistens in situationen, in denen ein kind leid oder schmerz ertragen musste. ich glaube ich verbinde das wort inzwischen am stärksten mit tieren und kindern, die geimpft wurden. da fällt fast immer die phrase 'ist aber ganz tapfer gewesen'.
da steckt irgendwie anerkennung für schmerz und leid mit drin. das mag ich. aber irgendwie schwingt da auch was anderes mit - ein kind gilt oft als besonders tapfer, wenn es dann bei der impfung nicht weint oder schreit oder sich dabei zusammenreißt. der teil stört mich.
wacker.
da denke ich sofort an eine person 'hat sich wacker geschlagen'. und das ist eigentlich immer damit verbunden, dass mensch etwas probiert hat, dabei alles gegeben hat und trotzdem gescheitert ist. also schon ein euphemismus irgendwie. und auch so ein bisschen die mittelalterich anmutende
(an-mut-end! wuah, what? was ist denn jetzt damit?
[*erzählstimme mit französischem akzent*:
'10 minüten später']
ok, hab es recherchiert. andere etymologische herkunft, auch wenn es verwandt klingt.)
so, weiter im text. wo waren wir? wacker... irgendwas mit scheitern... euphemismus... achja, ich wollte sagen: 'mensch hat sich wacker geschlagen' ist ein bisschen die mittelalterliche version von 'hat stets versucht den anforderungen gerecht zu werden'.
stark.
ich glaube, für mich ist mutigsein oft mit starksein verbunden. mutiges verhalten braucht immer eine art der stärke. oder ist mut vielleicht eine art der stärke?
In kinderfilmen und -büchern, da ist mut immer etwas heldinnenhaftes, etwas starkes. (ich gender hier einfach mal ganz verblendet, obwohl es in solchen geschichten deutlich mehr helden gibt und diese auch deutlich typischer als stark dargestellt werden als die heldinnen.) ich denke da vor allem an so typische 'du musst einen drachen besiegen, um die prophezeiung zu erfüllen'-narrative.
diese verbindung finde ich persönlich nicht 100% passend...
diese betonung von körperlicher stärke dabei, die lenkt vom kern der sache ab.
beherzt. courage. irgendwas mit herz.
so, hier setzen wir den gedanken von oben fort. in beidem kommt herz vor. und dabei fallen mir noch mehr ausdrücke und wendungen ein, bei denen das herz mit der bedeutung von mut verbunden ist:
fass dir ein herz! (dt.) = trau dich!
to have the heart to do sth (engl.) = den Mut haben, etwas zu tun
have heart! (engl.) = trau dich! hab mut! (z.b. im songtext von 'run' von snow patrol, in der version von leona lewis leider nicht drin): 'have heart my dear, we're bound to be afraid'

da ist also irgendwas, eine assoziation von herz und mut und stärke.
das fühlt sich für mich erstmal stimmig an.
die vorstellung, dass mut irgendwie im herzen wohnen könnte.
die vorstellung find ich gut.
das Thema ist noch nicht zuende gedacht,
aber bis hierhin reicht gerade die konzentration.
oder der mut?
lumin. 🌈✨
p.s.: i wanna see you be brave.
sehr inspirierender gedankengang ❤️
So ein schöner Einblick in 10 Sekunden deines Gehirns!
“Courage is the most important of all the virtues because, without courage, you can't practice any other virtue consistently. You can practice any virtue erratically, but nothing consistently without courage.” Maya Angelou
Bin so glücklich über die tolle Website und den Beitrag. Thank YOU for having the courage to start this. ❤
Dein Mut ist so toll!